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Schwefelwasserstoff im Trinkwasser

Auch im Trinkwasser sind Schwefelverbindungen. Das ist ganz normal und kein Grund zur Besorgnis. Einfach mal auf die Inhaltstoffe einer Mineralwasserflasche schauen: Hier findet man immer Sulfat (SO4). Der Grenzwert beim Trinkwasser liegt bei 250 mg/l im Mineralwasser darf er höher sein, z.B. Vittel oder Contrex  größer 1400 mg/l.

Normalerweise bleibt Sulfat stabil aber es gibt Bedingungen, da kann sich das Sulfat auch im Trinkwasser verändern und Schwefel kann in Form von Schwefelwasserstoff (H2S) ausgasen und nach "faulen Eiern" stinken. Meist ist nur das Warmwasser betroffen.

Das Auftreten eines Schwefelwasserstoffgeruchs z.B. beim Duschen könnte auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein:

  • Warmwasserbereitung mit schwefelhaltigem Wasser:

    • In einigen Regionen kann das Wasser aus Wasserhähnen oder Duschköpfen Schwefelverbindungen enthalten. Dies kann auf natürliche geologische Bedingungen zurückzuführen sein, bei denen das Grundwasser Schwefelverbindungen aufnimmt.
  • Chemische Reaktionen mit Magnesiumanoden:

    • In Warmwassersystemen werden manchmal Magnesiumanoden verwendet, um die Korrosion von Metallbehältern zu verhindern. Unter bestimmten Bedingungen kann Magnesium mit Schwefelwasserstoff reagieren und dabei unangenehme Gerüche erzeugen.
      
  • Anaerobe Biokorrosion:
    • Anaerobe Bakterien, die in warmen Wasserleitungen wachsen, können Schwefelwasserstoff produzieren. Diese Bakterien ernähren sich von organischen und anorganischen Substanzen im Wasser und produzieren Schwefelwasserstoff als Nebenprodukt.
    • Ungeschützes metallisches Eisen rostet. An der Luft reagiert es mit Sauerstoff (O2) und Wasser (H2O) zu Rost. Anders sieht das unter Ausschluss von Luft in Wasserleitungen, Armaturen und Wasserspeichern aus. Bei Kontakt mit metallischem Eisen kann das Sulfat (SO2) mit Hilfe von Bakterien die Sauerstoffquelle für das Rosten sein. Diesen Vorgang nennt man Anaerobe Biokorrosion. Hier übernehmen sulfatreduzierende Bakterien die Aufgabe den Sauerstoff vom Sulfat abzutrennen. Die Bakterien scheiden dann ein zweifach negativ geladenes Schwefelion (S 2-) aus, das sich zu Schwefelwasserstoff (H2S) im Wasser umwandelt. Ursache sind meist beschädigte Oberflächen im Inneren von Armaturen und Installationen die Kontakt von ungeschützem Eisen mit dem Trinkwasser ermöglichen.  
  • Reaktionen mit schwefelhaltigen Mineralien:       
    •  In einigen Fällen können Schwefelwasserstoffgerüche durch Reaktionen mit schwefelhaltigen Mineralien im Wasser entstehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Schwefelwasserstoff einen charakteristischen Geruch nach faulen Eiern hat. Wenn dieser Geruch nur beim Duschen auftritt, deutet dies darauf hin, dass das Problem im Warmwassersystem liegt. Wenn der Geruch auch aus dem Kaltwasserhahn kommt, könnte das Wasser selbst schwefelhaltig sein.

Um das Problem zu beheben, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Spülen des Warmwassersystems: Lassen Sie das Warmwasser für einige Zeit laufen, um das System zu spülen und mögliche Ablagerungen zu entfernen.

  • Prüfung auf Bakterienwachstum: Wenn bakterielles Wachstum vermutet wird, kann eine Desinfektion des Warmwassersystems notwendig sein.

  • Prüfung der Wasserzusammensetzung: Eine Analyse des Wassers kann Aufschluss darüber geben, ob Schwefelverbindungen vorhanden sind.

  • Prüfung der Armaturen auf Schäden: Preiswerte Armaturen können mit der Zeit die Messingbeschichtung verlieren und metallisches Eisen hat Kontakt mit warmen Trinkwasser. Ein Austausch könnte nötig sein.

Es wird empfohlen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn der Schwefelwasserstoffgeruch anhaltend ist oder wenn Sie Schwierigkeiten haben, die Ursache zu identifizieren und zu beheben.