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Das Auftreten von Schwefelwasserstoff in der Aquaristik Es soll auf dieser Seite einmal speziell das Auftreten von Schwefelwasserstoff in der Aquaristik beschrieben werden. Das Schwefelwasserstoff schlecht für die Fische ist, dürfte jedem Aquaristiker bekannt sein. Schon kleinere Konzentrationen führen zu Krankheiten und bei höheren Konzentrationen kann es auch zum Tod der Tiere führen. Wo aber kommt dieses Gift her? Die Hauptquelle für die Bildung von Schwefelwasserstoff ist der Filter und die Sedimente am Grund der Aquariums. Eiweise / Proteine enthalten sehr viel Schwefel. Gerade das Futter enthält eine Menge davon. Bei zu viel Futter gelangen Futterreste in den Filter. Nun hat der Filter oft nicht allein die Aufgabe die Trübung im Wasser zu entfernen, sondern auch Ammonium und Nitrat in harmlosen Stickstoff (N2) umzuwandeln. Gerade dieser Umwandlungsprozess findet in der sauerstoffarmen Zonen des Filters statt. In der Abwasserreinigung nennt man diesen Prozess "Denitrifikation". Gerade die Bakterien die aus organischen Schwefelverbindungen Schwefelwasserstoff bilden fühlen sich in dieser Umgebung wohl. Die gleichen Bedingungen stellen sich am Grund des Aquariums ein wenn sich dort eine Schlammschicht bildet und Futterreste und Pflanzenreste verfaulen. Steigen Luftbläschen aus dem Grund auf weist das auf eine Faullung hin. Neben CO2 und Methan wird dort dann auch Schwefelwasserstoff gebildet. Das Methan entweicht, das CO2 ist sogar erwünscht, aber der Schwefelwasserstoff geht je nach pH-Wert in Lösung. Bei normalen Bedingungen im Aquarium bei pH 7 bleibt die Hälfte des H2S im Wasser. Der Rest ist mit dem Methan so verdünnt, dass man den "faule Eier-Geruch" nicht wahrnehmen kann, aber im Wasser für Bewohner negative Auswirkungen hat. |
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Gegenmaßnahme: Keine Überfütterung. Das ist einfacher gesagt als getan. Daher ist es wichtig den Filter regelmäßig zu reinigen, dass Futterreste auch aus dem Filter entfernt werden. Der beste Weg ist natürlich die Reinigung des Wassers aufzuteilen: Ein Filter mit großem Durchsatz, der die Trübstoffe und das Restfutter herausfiltert. Durch den großen Durchsatz wird gesichert, daß keine anaerobe Zone in diesem Filter entsteht. Für den Abbau von Nitrat und Nitrit ist aber eine solche Zone notwendig, daher nach dem Grobfilter ein weiterer Filter mit einem Teilstrom, der den Nitratabbau übernimmt. Hier ist ein Wodka-Filter, also ein spezieller Denitrifikationsfilter zu empfehlen. (näheres dazu unter: Wodka-Filter oder Anleitung zum Bau eines Wodka-Filters) Wichtig ist dass keine Futterreste oder andere Schwefelquellen in diesen Denitrifikationsfilter gelangen. oder öfter Wasser wechseln. Da auch Pflanzen Schwefel enthalten, (die Photosynthese baut auf ein Eisen-Schwefel-Protein auf) sind auch Pflanzenreste ein Quelle für H2S-Bildung. Abgestorbene Pflanzenteile sind unbedingt zu entfernen. Auch die biologische Hefegärung, die gerne zur CO2 Herstellung herangezogen wird birgt die Gefahr der Schwefelwasserstoffbildung. Da Hefe eine große Menge an Schwefel beinhaltet und bei der Gärung die Schwefelbakterien ebenso aktiv wie die Hefebakterien werden kann über diesem Weg auch Schwefelwasserstoff in das Aquarium gelangen. Nun ist die Löslichkeit von CO2 wesentlich höher als HS-, daher wird meist hier ein erhöhtes Auftreten von Schwefelwasserstoff nicht beobachtet, aber man sollte diesen Aspekt nicht aus dem Auge verlieren |